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Fette im Tierfutter

Es schneit in Deutschland. Und während der kalten Jahreszeit kommt es zu einem erhöhten Energiebedarf der Hunde. Naheliegend, diesen über Fette zu decken. Denn im Vergleich zu Kohlenhydraten und Eiweißen hat Fett als bedeutender Energieträger einen mehr als doppelt so hohen physiologischen Brennwert. Als Körperfett ist es ein wertvoller Speicher in Zeiten von Nahrungsmangel.

Fette lassen sich nach ihrer Herkunft in tierische und pflanzliche Fette unterscheiden. Tierische Fette enthalten überwiegend gesättigte Fettsäuren und haben eine feste Konsistenz. Pflanzliche Fette (Öle) enthalten hohe Konzentrationen an ungesättigten Fettsäuren. Ausnahmen bilden Pflanzenfette wie Kokosfett und Palmfett mit hohem Anteil gesättigter Fettsäuren und tierische Fette wie Fischöle oder Krillöle mit einem hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren. Fette dienen nicht nur als Speicherfett und Energielieferanten, sondern unterstützen den gesamten Stoff-wechsel: Senkung des Cholesterinspiegels, Schutz von Herz und Gefäßen, Senkung des Blutdrucks, positive Wirkung bei entzündlichen Darmerkrankungen, Haut- bzw. Fellproblemen. Fette sind Träger fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K) und wichtige Baustoffe der Zellmembranen.

Gesundheitsschädliche Transfette entstehen bei der industriellen Fetthärtung.

Gesättigte Fettsäuren, u. a. in Kokosfett und Lachsöl vorkommend, haben nichts mit Transfetten zu tun!

Für Mensch und Tier lebenswichtig sind die mehrfach ungesättigten omega-3-Fettsäuren (α-Linolensäure) und Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure). Omega-6-Fettsäuren können chronische Entzündungen fördern, Omega-3-Fettsäuren wirken dagegen entzündungslindernd. Mangel-versorgung mit Omega-3-Fettsäuren kann zu vermehrten Entzündungsprozessen im Körper führen (Rheuma, Arthritis, usw.), zu entzündlichen Hautveränderungen, Juckreiz, Ekzemen, schuppiger trockener Haut oder mangelndem Fellglanz. Auch Fellwechselprobleme, erhöhte Infektionsan-fälligkeit oder mangelnder Muskelaufbau können auf einem α-Linolensäure-Mangel beruhen. Eine alpha-Linolensäure-Unterversorgung kann Nieren- oder Leberprobleme, Herz-Kreislauf-störungen und im weiteren Sinne aufgrund des entzündungsfördernden Effektes unter Umständen Krebserkrankungen verursachen.

Sowohl Omega-3 als auch Omega-6 Fettsäuren sind essentiell, d.h. sie müssen mit der Nahrung zugeführt werden, da der Körper sie nicht selber bilden kann. Optimal für die Gesundheit ist ein Verhältnis omega-6: omega-3 von 3-5:1. Die α-Linolensäure ist die wichtigste der Omega-3-Fettsäuren: Sie dient dem Strukturerhalt der Zellmembran und als Ausgangsverbindung für die Synthese von Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), beides mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren. EPA und DHA sind gesundheitsfördernde, entzündungs-hemmende Fettsäuren, reichlich in Fischöl und Krillöl enthalten.

α-Linolensäure kommt in fast allen grünen Pflanzen und in Weidegras vor. Insbesondere Algen – und damit Fisch- und Krillöle - weisen eine hohe α-Linolensäure-Konzentration auf. Auch Pflanzenöle wie Leinöl, Hanföl, Walnussöl, Sojaöl oder Rapsöl bzw. Saaten (Chiasamen, Leinsaat, Schwarzkümmel, Sesam u. a.) und Walnüsse sind sehr α-Linolensäure haltig.

Je höher jedoch der Anteil an Omega-6-Fettsäuren im Vergleich zu den Omega-3-Fettsäuren im Öl, desto größer die Wahrscheinlichkeit der Bildung entzündungsfördernder Gewebshormone. Sonnenblumenöl sollte also nur als Ergänzung zu Pflanzenölen mit hohem Omega-3-Fettsäure-anteil gegeben werden, dann eignet es sich hervorragend, da es hohe Konzentrationen von Tocopherolen (Vitamin E) enthält und damit vor dem ranzig werden schützt. Leinöl weist zwar den höchsten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren unter den Pflanzenölen auf und hat ein sehr günstiges Fettsäuremuster (o-6: o-3 ca. 4:1), enthält aber nur geringe Mengen an Vitamin E. Dadurch ist es nur begrenzt haltbar bzw. wird bei unsachgemäßer Lagerung schnell ranzig.